• Commodity nahe ABS und PP Compounds reagieren auf Rohstoffhoch
  • Höherwertige Sorten stabil im Rollover
  • Kosten weiter im Auftrieb
  • Fragil: Golf 7 trägt Nachfragehoffnung

Während des August 2012 boten die Technischen Thermoplaste in Westeuropa einmal mehr ein zweigeteiltes Bild. Die Commodity nahen Stoffe ABS und PP Compounds reagierten mit Steigerungen von 90 und 80 EUR/t auf die in steiler Kehrtwende nach oben schnellenden Notierungen für die Vorprodukte Styrol (135 EUR/t) und Propylen (120 EUR/t). PMMA vollzog den nächsten Schritt des bei den Quartalsabnahmen bereits im Juli vollzogenen Niveauwechsels. Trotz des Aufstiegs des Benzols um 108 EUR/t auf Rekordhöhen sorgten unter anderem die schützenden Quartalsvereinbarungen bei PC, PA, POM und PBT für Rollover.

Das Angebot war meist ausbalanciert, mit leichten Tendenzen zum Überhang. Der Urlaubsschwäche begegneten die Produzenten mit Drosselungen und Revisionen. Auslieferungen für Standardwaren erfolgten dennoch meist zügig. Das „Sommerloch“ sei eindeutig spürbar, hieß es gegenüber KI. Als besonders schwach fielen Abnahmen für Pkw-Volumenmodelle auf, vor allem in Südeuropa und Frankreich.

Weiter nach oben treibende Rohstoffpreise drückten im September die Kontraktnotierungen für Styrol (+43 EUR/t) und Propylen (+105 EUR/t) erneut aufwärts. Damit sind bei ABS und PP-Compounds hitzige Debatten um Aufschläge vorgezeichnet. Auch bei PA sorgen Ankündigungen großer Hersteller bereits für weiche Knie bei den Verarbeitern, insbesondere im Hinblick auf die Q4-Verhandlungen. Als Fels in der Nachfragebrandung wird oft der VW Golf 7 angesehen, wiewohl auch hier bereits von einer etwas flacheren Anfahrkurve als geplant gesprochen wird. Die Preisdiskussionen für technische Thermoplaste dürften von dem tatsächlichen Verlauf der Einführung beeinflusst werden.