- Rollover dominiert das Bild
- Vereinzelt Schwächezeichen
- Angebot reicht für erschlaffte Nachfrage aus
- Benzoldrive macht sich bemerkbar
- Neue Forderungen bei ABS und PC
Der europäische Markt für technische Thermoplaste blieb im Dezember 2012 überwiegend verhalten. Hier und da bröckelte es bei Kleinmengen von ABS, PA 6.6, POM und PMMA in den obersten Etagen der Preisbandbreiten ab, wodurch der über alles gesehen deutlich dominierende Rollover leicht schwächelnd wirkte. Gestützt wurden die Notierungen für etwas größere Abnahmen dabei wie üblich durch die Vereinbarungen mit längerer Laufzeit, meist quartalsweise eingeteilt.
Angebotsseitig waren kaum Besonderheiten festzustellen. Die Produktionen schienen dem flauen Nachfrageverhalten angepasst, und weder aus den Lagern noch aus Importmärkten wurden außergewöhnliche Mengen sichtbar. Lauernde Schnäppchenjäger gingen so meist leer aus.
Die Nachfrage andererseits zeigte sich jedoch ohnehin weiter verhalten. Vor allem der für die Konstruktionswerkstoffe so wichtige Automotivesektor drückte anhaltend auf die Stimmung, während etliche E&E-Abnehmer nach wie vor erstaunlich robust orderten.
Der für viele technische Thermoplaste maßgebliche Grundstoff Benzol hat auch im Januar 2013 im dritten Monat in Folge zugelegt und ist erneut auf einem Rekordstand von 1.153 EUR/t angelangt. Das Nagen an den Margen wird so immer deutlicher spürbar. Entsprechend haben die besonders getroffenen Produzenten von ABS und PC Forderungen von +100 bis +200 EUR/t auf den Tisch gelegt, wie so oft gezielt auf die Quartalsvereinbarungen. Bei den restlichen Typen ist hingegen wenig zu hören, was auf die Grundmalaise der fehlenden Nachfrage hinweist. Das wird vermutlich in den meisten Fällen Veränderungen bei den Monatsgeschäften eindämmen und von Fall zu Fall möglicherweise ins Gegenteil verkehren, insbesondere bei den PP-Compounds.