• Petrochemische Kostenwelle treibt auch die Konstruktionswerkstoffe
  • Benzolpreis-Explosion bringt dreistellige Steigerungen auf breiter Front
  • Im Februar geht es weiter nach oben

Auch die Preise für Technische Thermoplaste in Europa mussten im ersten Monat des neuen Jahres der massiven Kostenwelle in der Petrochemie auf breiter Front Tribut zollen. Insbesondere die weltweite Benzolhysterie mit den folgenden dreistelligen Steigerungen der Notierungen des zentralen Aromaten befeuerte den Auftrieb auch der nachgelagerten Polymere. Die mengenmäßig dominierenden technischen Werkstoffe auf Basis von ABS, PC und PA legten überwiegend ebenfalls dreistellig, auch PP-Compounds erreichten im Sog des Propylen-Aufschwungs mit einem durchschnittlichen Plus von 90 EUR/t fast die drei Stellen.

Die Polyamide und POM blieben nun schon chronisch zu nennen knapp, die restlichen Typen waren meist ausreichend bis gut erhältlich. Grundsätzlich gilt aber, dass besondere Ausstattungen wegen der knappen Lagen bei Füllstoffen und funktionellen Additiven meist längere Lieferzeiten erforderten. Die Nachfrage zeigte sich im Januar weiterhin sehr robust, allen voran schreitet weiter als ökonomischer Lazarus der Automotivesektor.

Die Explosion des Benzolpreises hat sich mit einer Steigerung der Februar-Kontraktnotierung um nochmals 122 EUR/t fortgesetzt. Das aromatische Vorprodukt ist damit in den ersten beiden Monaten 2011 kumuliert um 271 EUR/t teurer geworden, was rund 37 Prozent entspricht. Und so stehen allenthalben Forderungen in mindestens dreistelliger Höhe im Raum, die bis zu 350 EUR/t bei einfachen Qualitäten reichen - die noch höheren Wünsche bei den Spezialitäten werden nur auf Anfrage geäußert. Da weiterhin wenig Importe präsent sind und zugleich die Nachfrage auf gutem Niveau stabil wirkt, wird es in den meisten Fällen lediglich um die Höhe des jeweiligen Aufschlages gehen können. Es ist leider noch kein Ende der Fahnenstange in Sicht.