- Überwiegend Rollover
- Kostenauftrieb: Erste Ausreißer bei ABS, PA 6 und PP
- Lagerauffüllungen
- Automotive und E&E nehmen Fahrt auf
- Rohstoffe treiben dreistellig nach oben
Mit dem Jahresauftakt schwappte die Abschwungswelle aus Q4 des Vorjahres vollends aus. Von Ausnahmen abgesehen übernahmen die Einkäufer von westeuropäischen technischen Thermoplasten im Januar 2012 die Niveaus aus dem Dezember 2011. Lediglich die Abnahmevereinbarungen mit längerer Laufzeit erhielten von den Produzenten zumindest teilweise den aus Q4 geschuldeten Senkungsnachlass nachgereicht. Bei einzelnen Typen von ABS, PA 6 sowie den PP-Compounds führten andererseits die teils wieder stark auftreibenden Vorprodukte bereits zu ersten Aufschlägen zwischen 10 und 75 EUR/t.
Nach den oft von Verarbeitern zum Jahresende exzessiv betriebenen Lagerabsenkungen trieben die nun dringend erforderlichen Siloauffüllungen den Bedarf spürbar nach oben. Die Produzenten konnten jedoch trotz der meist noch im gedrosselten Modus betriebenen Anlagen die Lieferungen von Standardqualitäten überwiegend zeitnah ausführen.
Über das gesamte Portfolio der technischen Thermoplaste zog die Automobilzulieferung weitestgehend normale Monatsmengen. Der industrielle E&E-Sektor erhöhte die Ansprüche im Vergleich zu den Vorwochen auffallend.
Auch im zweiten Monat des Jahres treiben die Notierungen der Rohstoffe mit teils noch größeren Aufschlägen als im Januar nach oben. Bei Benzol, Phenol, Styrol, Butadien und Propylen schlagen meist dreistellige Erhöhungen zu Buche. Ein erster Produzent ergriff bereits die Initiative und fordert für PC 250 EUR/t Erhöhung. Bei ABS lässt der rasante Anstieg des Kostenmix ebenfalls gut dreistellige Forderungen erwarten. PP-Compounds werden durch die Formelbindung an Propylen klar nach oben geschoben werden. Beim Rest beißen sich die meisten Produzenten aber vorerst noch die Zähne ab. Die Abrechnung der Kostenhausse soll jedoch spätestens in den Verhandlungen für Q2 präsentiert werden, war im Rahmen der KI-Umfrage zu vernehmen.