- Unaufgeregter Quartalswechsel
- Preisfortschreibung überwiegt
- Leichte Abschläge bei ABS und PP
- Normales Angebot mit Ausnahme von PBT und PP
- Kein Nachfrageeinbruch
- Trotz erodierender Rohstoffe wirken Q3-Bindungen
Der Wechsel von Q2 in Q3 verlief für die technischen Thermoplaste weitgehend unaufgeregt. Die Preise blieben für europäische Einkäufer im Juli 2013 überwiegend stabil. Auf tendenziell abschüssigem Terrain bewegten sich nur ABS und PP-Compounds. Während ABS auf den Einbruch der Butadien-Preise reagierte, sorgte bei den PP-Compounds eher die liquide Marktlage für Abschläge. Kleinere Korrekturen an den Rändern von PC sowie bei einzelnen Typen von PA und POM waren sehr energischen Forderungen geschuldet oder rührten im entgegengesetzten Fall von Preisdumpings her.
Abgesehen vom knapp versorgten PBT und gut verfügbaren PP-Compounds herrschte bei den übrigen technischen Thermoplasten ein saisongerecht normales Angebot. Vor dem Hintergrund der laufenden Urlaubszeit waren auf der Nachfrageseite noch überraschend viele Marktakteure anzutreffen, die allerdings geringeres Interesse an den PP-Compounds zeigten. Im August zeichnet sich hinsichtlich der Nachfrage kein sonderlich akzentuierter Urlaubsdip ab. Wie üblich fangen die Hersteller die schwächere Phase mit gedrosseltem Anlagenbetrieb auf.
Auf der Kostenseite purzeln die Notierungen von Butadien nochmals mit dem selben großen Schritt von 250 EUR/t in die Tiefe wie schon im Vormonat, was zumindest etwas Druck auf ABS und PA 6.6 auslöst. Auch PA 6 könnte durch die Aromatenschwäche etwas ins Wanken kommen, allerdings verbilligte sich Benzol im August nur noch halb so viel wie im Vormonat. Im Gegenzug steht MMA im Aufwind, was sich treibend auf PMMA auswirken könnte. So gut wie sicher sind hingegen steigende Notierungen bei den PP-Compounds. Dadurch, dass Propylen (C3) im August 50 EUR/t teurer ist als im Juli, werden sich zumindest die im Automotivesektor daran gebundenen Typen nach oben bewegen. Allerdings sind weder in die eine noch in die andere Richtung außergewöhnliche Ausbrüche zu erwarten. Der bei länger laufenden Abnahmevereinbarungen für etliche Materialien meist schon vereinbarte Rollover, wirkt auch bei freien Verhandlungen oft als Richtschnur.