• Preise für ABS, PC, einige PA-Typen und PMMA wegen gestiegener Kosten hoch
  • PBT, POM und PP stabil
  • Nachfrage trotz Urlaubszeit weiterhin robust
  • Überwiegend Auftriebsdruck

Der Quartals- und Halbjahreswechsel hinterließ bei den europäischen Notierungen verschiedener technischer Thermoplaste seine Spuren. Bei Polycarbonat setzten die Anbieter, die seit Quartalsbeginn in freien Verhandlungen die Notierungen Schritt für Schritt nach oben gezogen hatten, den Hebel auch bei den Abnahmevereinbarungen mit längerer Laufzeit an. Nachdem der Anstieg des Benzolpreises die Notierungen der PA 6-Naturqualitäten bereits im Laufe von Q2 nach oben versetzt hatte, reagierten zum Quartalswechsel nun auch die mit Füll- und Zuschlagsstoffen versehenen GF-Qualitäten. Selbst Tieflagen von PA 6 Schwarz wurden nicht verschont. Auch bei PMMA erklommen die KI-Bänder zum Quartalswechsel ein höheres Niveau und folgten damit auf den anhaltenden Kostenauftrieb. Mehr oder weniger schwankungsfrei kamen die Preise für PA 6.6, PBT und POM ins neue Quartal.

Beim commodity-nahen ABS trieb der kräftige SM-Kostenschub die Notierungen nach oben. Keine Veränderung gab es hingegen bei den PP-Compounds. Der geringe Aufschlag bei Propylen reichte nicht aus, die an die C3-Formel gebundenen Notierungen ins nächste Preisfenster zu hieven.

Die Sommerurlaubszeit bringt bei den klassischen Konstruktionswerkstoffen nachfrageseitig keine sonderliche Beruhigung. Nachdem die Quartalschwelle in preislicher Hinsicht ziemlich unspektakulär passiert werden konnte, baut sich durch den neuerlichen Benzol-Kostenschub neuer Auftriebsdruck auf, dem sich PC und PA im August wohl nur schwer entziehen können. Angesichts steigender MMA-Kosten droht eine ähnliche Entwicklung bei PMMA. Lediglich die Preise für Werkstoffe wie POM und PP-Compounds, bei denen die Rohstoffkosten erodieren, könnten stabil bleiben. Gleiches gilt für ABS, wo sich die Kosten ebenfalls verfestigt haben.