- Überwiegend noch ruhige Lage
- Quartalsvereinbarungen schützen im Q2-Ausgangsmonat vor bereits rumorendem Auftriebsdruck
- Juli dürfte etliche Steigerungen bringen
Recht ruhig verlief die Entwicklung der europäischen Notierungen für die meisten technischen Thermoplaste im Juni 2014, für den letzten Monat des Quartals kein ungewöhnliches Bild. Alle Polyamide zogen gestützt von noch geltenden Q2-Vereinbarungen auf gutem Niveau ebenso seitwärts wie PBT, POM und PMMA. Einzig bei Polycarbonat sahen die Anbieter ihre seit Quartalsbeginn anhaltenden hartnäckigen Bemühungen abermals mit moderaten Anhebungen belohnt. Meist waren hiervon spezifizierte Qualitäten oder kleinere Abnahmen betroffen, die einfachen Standardtypen kamen dagegen nicht aus den Startlöchern. Das commodity-nahe ABS folgte wesentlich der Abwärtsentwicklung der Kosten für den Vorproduktmix aus Styrol, ACN und Butadien, der um gut 30 EUR/t nachließ. Die frei verhandelten PP-Compounds dagegen lösten sich wie abzusehen mit dem Fensterwechsel der C3-Formelabnahmen ebenfalls vom Boden und folgten nun den Steigerungen des Propylenpreises aus den Vormonaten.
Nachfrageseitig läuft vor allem die Automotive weiterhin gut. Mit dem nun anstehenden Quartalswechsel, der zugleich auch neue Abschlüsse bei den Halbjahresvereinbarungen erfordert, werden wohl etliche Preise steigen. Benzolabkömmlinge wie PC, PA 6 und bedingt ABS werden von der erneuten Kostenwelle des Aromaten (+99 EUR/t) so gut wie sicher hochgespült. Auch die Notierungen für PA 6.6 und PMMA werden mit hoher Wahrscheinlichkeit anziehen. Bei den PP-Compounds scheinen Aufschläge zumindest möglich. Eher seitwärts rollen dagegen PBT und POM.