• Aufwärtsbewegung gewinnt an Fahrt
  • PA 6, POM und PMMA streben nach oben
  • PC, PA 6.6 und PBT bleiben ruhig
  • Automotive-Nachfrage bleibt belebt
  • Weitere Anhebungen in Sicht

Stück für Stück klettern die europäischen Preise für technische Thermoplaste im fortschreitenden Jahr 2014 nach oben. Im April traf es vor allem die besonders von Benzol getriebenen PA 6, wo im Zuge des Quartalswechsels vor dem Hintergrund einer Tendenz zur Marktenge durchaus spürbare Erhöhungen durchgesetzt wurden. Trotz vieler Anstrengungen seitens der Produzenten war dies bei PC und PA 6.6 nicht der Fall. Sie verharrten meist wegen der großen Widerstände aus dem Automotive-Markt noch auf dem Märzniveau, ebenso wie PBT. Bei POM zogen die Preise für spezifizierte Typen an, während die Standardwaren von günstigen Importen weiter am Boden gehalten werden. PMMA schließlich legte mit dem Quartalswechsel in ähnlichen Dimensionen wie PA 6 zu. Die Commodity nahen technischen Werkstoffe ABS und PP-Compounds (siehe Report „Polypropylen" im KIWeb vom 05.05.2014) stiegen dagegen nur moderat an.

Der Markt für PA 6 tendiert mittlerweile eindeutig zur Enge. Einige Wartungen beim Vorprodukt Caprolactam beschränken auch die Compoundierungen. Die Compoundeure würden die recht rege Nachfrage gerne bedienen, sind so aber nicht immer in der Lage dazu. So viel Aufregung herrscht bei den anderen technischen Kunststoffen derzeit kaum.

Für den Mai sind daher zumindest bei PA 6 weitere Anhebungen sehr wahrscheinlich. Bei PC ist der Druck mit der abermaligen Steigerung der Benzolnotierung so stark gestiegen, dass sich die Entschlossenheit der Anbieter ebenfalls in Erhöhungen niederschlagen könnte. Auch bei PA 6.6 werden weitere Anstrengungen unternommen, die aber wahrscheinlich erst im Juni mit den Halbjahres-Verhandlungen greifen werden. Über den Gipfeln ist Ruh, heißt es derzeit für PBT, bei POM gehen die Importkämpfe weiter, bei PMMA stehen wahrscheinlich noch einige Nachzügler des Quartalssprungs an. Sowohl PP Compounds als auch ABS spüren unterdes den Aufwind der jeweiligen Commodity-Strecken, in denen sie stehen.