- Butadienexplosion treibt ABS dreistellig
- Kostennachschlag bei PA 6, PMMA und PP
- Rohstofflimitierungen
- Gute Lagerreichweiten dämpfen die Abrufe
- Neue Forderungen
Im Mai 2011 haben sich die Niveaus bei den europäischen Preisen für Technische Thermoplaste überwiegend beruhigt, nach dem der Vormonat April mit teils ruckartigen Quartalssprüngen mehr Bewegung gebracht hatte. Nur dass unter dem Butadien-Sondereinfluss stehende ABS verteuerte sich noch dreistellig. PA 6, PMMA und PP-Compounds legten in unterschiedlicher Größenordnung zu. Alle anderen Stoffe blieben auf den erreichten höchsten Niveaus stabil.
Die knappe bis sehr knappe Angebotslage hat sich für fast alle Typen kaum verbessert. Lediglich bei einfacheren PP-Compounds zeichnet sich eine Normalisierung ab. Durchweg mit „normal bis gut" stuften die Produzenten die Abnahmen im Mai ein. Einige Verarbeiter ließen aber durchblicken, es seien mittlerweile befriedigende Lagerreichweiten erreicht.
Der neuerliche Rückgang beim zentralen Aromaten Benzol von 55 EUR/t im Juni wirkte sich erst vereinzelt auf die zur Herstellung der klassischen Konstruktionswerkstoffe direkt erforderlichen Vorprodukte aus. Preisexplosionen bei Butadien und MMA sowie Verknappungen bei Phenol und Nachschläge bei Caprolactam sorgten für erneute Nervosität bei den Produzenten. Mit erneuten Forderungen bei PC, PA, PBT und POM versuchen die Anbieter zwar vorrangig die Vereinbarungen für das zweite Halbjahr zu beeinflussen, der Auftriebsdruck bleibt zumeist aber auch kurzfristig bestehen.