- Beruhigung an allen Ecken und Enden spürbar
- Kosten und Preise bleiben auf hohem Niveau stabil
- Nachfrage schaukelt leicht in der Flaute
- Moderater Druck bis Jahresende
Nur die kühnsten Optimisten hätten wohl von einem frischen Wind im europäischen Markt für Technische Thermoplaste im November 2012 träumen können. Und so blieb der zum Winter überleitende Herbstmonat wie üblich denn auch trübe und für die Notierungen der von der Industrieproduktion abhängigen Werkstoffe leicht glitschig. Die Preise für viele Stoffe kamen leicht ins Bröckeln, wobei Schlimmeres meist durch die Preisfestschreibungen mit längeren Laufzeiten – überwiegend Quartale – verhindert wurde. PC, PBT und POM blieben noch stabil, jedenfalls soweit es europäische 1A-Typen betrifft. Untergründig knabberten hier und da zunehmend herein strömende, günstige asiatische Importwaren am Euro-Kuchen, insbesondere bei ABS und POM.
Das Angebot war trotz einiger Drosselungen überwiegend ausreichend, mit anhaltenden Tendenzen zum Überangebot. Zum einen machten sich doch die Importe einfachster Qualitäten bemerkbar, zum anderen blieb die Nachfrage weiter eher verhalten. Vor allem im Automotive-Sektor gesellten sich zu den Absatzeintrübungen zusehends die vorausschauenden Lagerräumungen der Zulieferer zum Jahresende. In dem stark von Konzernrechnungen dominierten Segment kann kaum jemand auf faulem Working Capital sitzen. Aber auch andere Branchen werkeln mehr oder minder vor sich hin.
Und so gibt es auch im Ausblick auf den Dezember wenig Aufregung. Zwar entsteht durch den neuerlichen Benzolrekordpreis – der Aromat legte um 58 EUR/t auf 1.084 EUR/t zu – durchaus Kostendruck in der Erzeugung. Das aber juckt die Verarbeiter angesichts der verhaltenen Endmärkte relativ wenig. Vielleicht wird hier vielmehr noch auf das eine oder andere Sonderpäckchen zwischen den Jahren spekuliert, aber auch das, wie es scheint, ohne rechten Enthusiasmus. Im neuen Jahr rechnet zwar der eine oder andere mit Auftragsbelebungen, auf einen Boom allerdings deutet wenig. Und so bleibt auch die weiter gehende Perspektive auf das erste Quartal 2013 eher verhalten.