- Erosionen werden auf breiter Front sichtbar
- Fallende Rohstoff-Notierungen drücken auf die Preise
- Ausnahmen POM und PMMA
- Beschleunigung des Trends zu erwarten
Das Abbröckeln der Preise für die meisten technischen Thermoplaste hat im November 2014 spürbar zugenommen. Zu stark fallen derzeit die Korrekturen beim Öl und seinen Derivaten aus, als dass sie von den Anbietern bei den Kundennachfragen noch ignoriert oder weg diskutiert werden könnten. Im monatlich basierten Distributions- und Handelsgeschäft kam es daher zu Rücknahmen bei fast allen Werkstoffen. Der Butadien-Verfall drückte bei ABS und PA 6.6, der nahezu freie Fall des Benzol-Preises schlug bei PC und PA 6 durch, die PP-Compounds folgten im Wesentlichen dem C3-Abschlag. PBT zeigt erste Wackler, blieb aber noch stabil. POM profitierte vom schwachen Euro, was den Importdruck deutlich entspannte. Einzig PMMA dagegen steht wegen spezifischer Vorproduktengen weiter unter Auftriebsdruck.
Im Dezember ist fast durch die Bank mit weiteren Erosionserscheinungen im Handelsmarkt zu rechnen. Ausnahme bleibt PMMA, mit Einschränkungen auch POM. Die durch die längere Weihnachtspause unweigerlich nachlassende Nachfrage wird das Ausnutzen der Ölpreis-Baisse erleichtern. Mit dem Jahreswechsel stehen dazu nahezu alle Direktgeschäft-Verträge mit längerer Laufzeit zur Neuverhandlung an. Sollten die Upstream-Märkte durch den Dezember weiterhin so schwach wie in den letzten Wochen tendieren, könnte es nach sehr langer Hochpreisphase ab Januar zu recht deutlichen Abrutschbewegungen bei den technischen Thermoplasten kommen.