- Preisauftriebstendenz der Vormonate verpufft
- Notierungen großflächig im Sinkflug
- Nachfrage bleibt schwach
- Für Mai keine Besserung erwartet
PE: Der Rückgang der C2-Referenz (-40 EUR/t) gab für den April die Richtung vor: Großflächig tendierten die Preise nach unten. Nur einige Spezialitäten, vor allem aus dem LLD- und HD-Bereich, konnten sich dem entziehen. Nach einer leichten Erholung im Vormonat gab auch die Nachfrage schon wieder nach. Über alle Segmente hinweg verschlechterten sich die Abrufe. Auch im Mai dürften die Preise drften im Sinkflug bleiben: Die C2-Notierung für den Monat ging erneut zurück (-10 EUR/t). Doch niedrigere Preise allein schaffen keine Nachfrage. Solange die Konsumlust herniederliegt, ist mit steigenden Abrufzahlen nicht zu rechnen. Noch immer fehlt es den Verarbeitern an Aufträgen.
PP: Im April 2023 war der Preisauftrieb der beiden Vormonate verpufft – mit dem Rückgang der C3-Referenz (-40 EUR/t) drehten die Notierungen für Polypropylen wieder nach unten. Gegen Monatsende konnten Verarbeiter, unabhängig von den Sonderangeboten bei größeren Mengenabnahmen, auch höhere Abschläge erzielen. Für den Mai rechnen die Marktakteure mit neuerlichem Druck auf die PP-Preise, da die C3-Referenz abermals nachgegeben hat (-15 EUR/t) und der Bedarf – nicht nur wegen der diversen Feier- und Brückentage – auf niedrigem Niveau verweilt.
PVC: Der PVC-Markt tendierte trotz anhaltender Anlagenkürzungen zur Länge – unter anderem, weil ein großer französischer Hersteller die Force Majeures in seinen Werken aufgehoben hatte und Importe verfügbar waren. Die Nachfrage blieb unterdessen schwach. Dass sie sich im Mai verbessert, ist angesichts der Feiertage und der noch immer hohen Inflation, die besonders der Baubranche zu schaffen macht, nicht zu erwarten. Außerdem werden Importmengen in üppigem Umfang aus Asien und den USA erwartet. Der lange Markt dürfte die Notierungen weiter unter Druck setzen.
PS: Die Notierungen für die Styrolkunststoffe zeigten im April 2023 nur minimale Veränderungen. Den Rahmen dazu hatte der geringfügige Anstieg der Styrol-Referenz (+19 EUR/t) gebildet. So dominierte bei EPS letzten Endes der Rollover, und auch bei Polystyrol blieben die Notierungen unverändert oder zogen allenfalls minimal an. ABS verzeichnete hingegen mehrheitlich leichte Rückgänge, zumal auch die Kompositkosten durch die Abschläge bei Butadien (-20 EUR/t) und ACN (-154,50 EUR/t) rückläufig waren. Im Mai sollten die Preise zumindest für PS und EPS etwas anziehen, nachdem die Styrol-Referenz im Mai um weitere 55 EUR/t nach oben tendierte. Ob dies auch bei ABS für leichte Aufschläge reichen wird, wird sich weisen.
PET: Gerne hätten die europäischen PET-Produzenten ihre Preise im April 2023 angehoben. Die Nachfrage fiel jedoch abermals schwächer aus als zuvor erwartet. In weiten Teilen Europas machte das kühle Wetter einen deutlichen Strich durch die saisonalen Hoffnungen. Immerhin blieben den hiesigen Produzenten andererseits Nachlässe erspart. Die Importangebote erreichten in der Spitze bereits das Niveau der europäischen Notierungen, so dass von dieser Seite kein Druck entstand. Der Optimismus bezüglich des Saisonbeginns hat sich wieder um einen Monat verschoben. Im Mai aber soll es nun endlich richtig losgehen, so die Erwartung. Angesichts der relativ teuren Importlage sind Anhebungen zu erwarten.