• Preise folgen den leichten Vorproduktbewegungen
    • Erzeuger erreichen bei schwacher Nachfrage keine Margenverbesserungen
    • PVC reagiert auf zahlreiche Anlagenausfälle

Auf dem Fuß der nur wenig veränderten Vorproduktkontrakte präsentierten sich auch die Notierungen der Standard-Thermoplaste im September meist mit leichten Aufschlägen. Vielfach kam es je nach Typ angesichts der schwachen Nachfrage auch zum Rollover. Ausnahmen bildeten das nach wie vor überversorgte PET auf der einen sowie die Engpässe bei PVC auf der anderen Seite.

Bei Polyethylen konnten die Erzeuger lediglich für HD-Rohrqualitäten und EVA die Kostensteigerung bei Ethylen (+21 EUR/t) durchsetzen. Die tief stehenden Lager spielten ihnen hier in die Karten. Von der mit Forderungen von bis zu 50 EUR/t zusätzlich angestrebten Margenverbesserung konnte jedoch keine Rede sein, dafür geriet die Nachfrage zu dünn.

Die Preise für Polypropylen bewegten sich leicht nach oben. Während die Anhebungen im ersten Monatsdrittel unter dem Eindruck von ungeplanten Anlagenausfällen meist noch den vollen Umfang des Monomeranstiegs von 27,50 EUR/t erreichten, bröckelte die Aufschlaghöhe im weiteren Monatsverlauf zusehends ab.

Der Aufwärtstrend der PVC-Preise setzte sich fort. Im Minimum preisten die Anbieter den anteiligen C2-Kostenanstieg ein. Bei S-PVC Basismaterial und den Pasten konnten sie aufgrund von eingeschränkter Verfügbarkeit und reger Nachfrage auch etwas höhere Aufschläge erzielen.

Der minimale Anstieg der Styrol-Referenz (+4 EUR/t) gab die Seitwärtstendenz für Polystyrol und EPS vor. Nur wenig ausgeprägter gestalteten sich die Preisveränderungen bei ABS.

Den europäischen PET-Märkten mangelte es weiterhin an Impulsen. Die Vorproduktpreise bewegten sich marginal, und produktionsseitig blieb in Europa alles stabil. Bei verhaltener Nachfrage mussten europäische Anbieter in frei verhandelten Monatsabnahmen vor allem bei höheren Notierungen den einen oder anderen Euro zugestehen.

Die September-Forderungen von bis zu 50 EUR/t, wie sie manche PE-Erzeuger formulieren, sollen der Margenverbesserung dienen. Die Kostenbasis blieb zum Monatsbeginn stabil. Wahrscheinlich ist deshalb die Fortschreibung der Augustpreise. Der fehlende Zufluss günstigerer Materialien unter anderem aus Nordamerika als Folge der zahlreichen Force Majeures nach Sturm „Laura" dürfte stützend auf die Preise wirken.

Angesichts des C3-Rollover dürfte PP seitwärts tendieren. Ob es mit den Hurrikan-bedingten Force Majeures von US-Anlagen zu Engpässen in Europa kommen wird, bleibt abzuwarten. Derweil dürfte die Nachfrage positive Impulse durch das Ende der Urlaubszeit sowie saisonale Effekte erhalten.

Zahlreiche Anlagenausfälle in der Produktion von PVC und Weichmachern sowie eine anziehende Nachfrage nach Bauprodukten werden die ohnehin angespannte Versorgungslage verschärfen. Vor diesem Hintergrund zeichnen sich schon jetzt weitere Aufschläge ab.

Wenig Schwung ist bei den Preisen für die Styrolkunststoffe zu erwarten. Angesichts des Rückgangs der SM-Referenz von 13 EUR/t im September dürften die meisten Sorten einen Rollover oder allenfalls geringfügige Abschläge verzeichnen.

Bei PET sind keine maßgeblichen Änderungsimpulse in Sicht. Angebotsseitig bleibt die weitere Entwicklung an der Importfront abzuwarten. Die Notierungen dürften auf tiefem Niveau stabil bleiben.