• Erzeuger hoffen weiterhin auf höhere Preise, doch die Nachfrage bleibt niedrig
  • Polystyrol und PET im Aufwind
  • Eine wirkliche Marktbelebung ist aber nicht in Sicht

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PE: Trotz des Rollovers beim Vorprodukt Ethylen lagen im August die ersten Angebote der Erzeuger bei Aufschlägen um die 100-EUR/t-Marke. Verarbeiter lehnten diese Forderung ab. Im weiteren Monatsverlauf insistierten die Erzeuger jedoch immer mehr auf ihre Aufschlagsforderungen. In Osteuropa fielen die Preise, teils deutlich. Was lässt sich im September erwarten? Zu einer Rückkehr der Nachfrage auf ein normales Niveau dürfte es auch nach den Ferien nicht kommen. Verarbeiter halten lediglich eine Verbesserung auf Vorsommerniveau für möglich. Denn die Bedarfe der Sektoren Industrie- wie auch Lebensmittelverpackung bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Einen Dämpfer könnte die Ordertätigkeit außerdem dadurch erfahren, dass Produzenten versuchen, ihre Preise extensiv zu steigern.

PP: Es zeichnet sich die Bildung einer Talsohle ab: Nach dem Rollover von C3 verharrten die Preise für Polyproplyen im August 2023 insgesamt mehr oder weniger auf dem Vormonatsniveau. Den Aufschlagsforderungen der Produzenten konnten die Verarbeiter zunächst eine Abfuhr erteilen und angesichts der schwachen Nachfrage teilweise sogar leichte Preissenkungen erwirken. In der zweiten Monatshälfte aber, als sich die Anzeichen für eine Preisumkehr im September manifestierten, tendierten die Notierungen hingegen etwas fester. Ein Erzeuger hat bereits im August angekündigt, seine Preise im September im dreistelligen Bereich erhöhen zu wollen.

PVC: Die Notierungen für PVC gaben auch im August weiter nach, wenn auch nicht mehr so stark, wie noch im Vormonat. Erwartungsgemäß wirkte sich die Ferienzeit dämpfend auf die Ordertätigkeit aus, sodass die ohnehin schon geringen Bedarfe nochmals zurück gingen. Obgleich Drosselungen und Wartungen der Anlagen den Ausstoß nach wie vor reduziert hielten, konnten Kontrakte zu jedem Zeitpunkt erfüllt werden. Was bringt der Herbst? Mit dem Ende der Ferienzeit ist ein leichtes Anziehen der Ordertätigkeit zu erwarten. Panelteilnehmer gaben jedoch an, dass im besten Fall das Vorsommerniveau aus Mai oder Juni wieder erreicht werden könne. Eine wirkliche Belebung des Marktes wird weiterhin von vielen Akteuren ausgeschlossen.

PS: Die Notierungen der Styrolkunststoffe drehten im August 2023 wieder nach oben und setzten damit dem Abwärtstendenz der vergangenen Monate ein Ende. Grund für die Preisumkehr waren die gestiegenen Styrolkosten – der SM-Referenzkontrakt legte um 108 EUR/t zu. Produzenten, die nicht rückwärts integriert sind, mussten an den Spotmärkten mit noch höheren Kostensteigerungen zurecht kommen. Sie verlangten in der Regel auch höhere Aufschläge. In vielen Fällen erreichten die Preiserhöhungen jedoch nicht den vollen Umfang der SM-Kostensteigerung. Verarbeiter hoffen, dass die Nachfrage mit dem Ausklingen der Urlaubszeit im September etwas anziehen wird. Wer ordert, muss allerdings mit höheren Preisen rechnen.

PET: Im August 2023 verfestigte sich der Eindruck: Der europäische PET-Markt erreicht seinen Talboden. Die Nachfrage blieb für den traditionellen Saisonhöhepunkt weiterhin verhalten. Vor diesem Hintergrund gelang es den europäischen Anbietern im Laufe des Monats zunehmend, die zuletzt moderat steigenden PX-Kosten zumindest in leichte Aufschläge bei kleinen und mittleren Mengen umzusetzen. Die größeren Abnehmer wurden dagegen weit überwiegend mit Rollover bedient. Aus der Marktlage sind kaum Impulssetzungen für maßgebliche Änderungen im September zu erkennen. Jedoch tendieren die Vorproduktkosten aufwärts, wodurch gegebenenfalls leichte Aufschläge initiiert werden könnten.