• Trotz erheblicher Aufschläge ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht
    • Versorgung verbessert sich nicht
    • Verarbeiter können den Erzeugerforderungen nur wenig entgegensetzen
       


PE:
Die anhaltende Unterversorgung bei Polyethylen in Europa trieb die Preise für alle Sorten teils dramatisch aufwärts. Was zunächst als Produzenten-Fantasie abgetan worden war, erwies sich gegen Monatsende als bittere Wahrheit. Die Aufschläge reichten bei Folientypen bis über die Marke von 200 EUR/t. Die Auftragslage war meist normal bis gut. Verarbeiter konnten die höheren Polymerpreise allerdings nur teilweise weitergeben. Die Versorgungssituation verbesserte sich nicht, Allokationen bis zu 40 Prozent sind üblich. Für März liegen die Kosten für Ethylen um 75 EUR/t höher, jedoch schon vor der Kontraktfixierung kündigten Erzeuger Aufschläge von 200 bis 250 EUR/t an.

PP:
Die Aufschläge für Polypropylen fielen wie im Vormonat dreistellig aus und übertrafen den C3-Kostenanstieg (+85 EUR/t) deutlich. Maßgeblich war die durch Anlagenausfälle hervorgerufene enge Marktsituation, angesichts derer die Produzenten ihre Preisvorstellungen meist nach Belieben durchsetzen konnten. Die Verteuerung bei Basispolymer trieb auch die Notierungen der Compounds in die Höhe, wobei unterschiedliche Preisberechnungsmodelle zu großen Differenzen hinsichtlich der Aufschlagshöhe führten. Besserung ist nicht in Sicht. Produzenten kündigten für März abermals dreistellige Aufschläge an, Verarbeiter haben dem wenig entgegenzusetzen.

PVC:
Die Lage bleibt angespannt. Verschiedene Produktionslinien haben zwar die Produktion wieder aufgenommen, dafür sind andere ausgefallen. Daher konnten die PVC-Anbieter nicht nur die gestiegenen Kosten für C2 (anteilig 35 EUR/t) und Energie einpreisen, sondern auch Verluste beim Koppelprodukt Natronlauge kompensieren. Die Preis-Hausse setzt sich im März fort. Dafür sorgen der weitere Kostenauftrieb – die C2-Notierung tendierte um 75 EUR/t nach oben – sowie die gute Nachfrage bei weiterhin unzureichender Verfügbarkeit.

PS:
Die Aufschläge im Februar 2021 fielen bei Polystyrol und EPS relativ moderat aus. Im Wesentlichen folgten die Anbieter der Styrol-Referenz (+24 EUR/t). Bei ABS trieb die enge Marktlage die Preise dreistellig nach oben. Dieser Trend wird sich im März angesichts des um 501 EUR/t teureren Vorprodukts Styrol. Es ist fraglich, ob die Produzenten die Kostensteigerung komplett weiterreichen können. Die Bremswirkung der geringeren Kostenveränderungen von ACN (+120 EUR/t) und Butadien (+20 EUR/t) dürfte bei ABS kaum ins Gewicht fallen.

PET:
Europäische Käufer waren mehr denn je auf regionale Produktionen angewiesen, die allerdings ebenfalls mit Beschränkungen zu kämpfen hatten. Dass es nicht zu größeren Lieferausfällen kam, lag an der geringen Nachfrage. Die Anbieter konnten in der Folge bei einem um rund 50 EUR/t ansteigenden Kostenmix (PX/MEG) mit doppelt so hohen Anhebungen substanzielle Margengewinne erzielen. Im März sind aus heutiger Sicht weiter steigende Notierungen zu erwarten, zumal bei den Importen keine Entspannung in Sicht ist.