• Bei etlichen Typen scheint der Abwärtstrend der Notierungen fürs Erste gestoppt
  • Produktionsdrosselungen treffen auf geringe Nachfrage
  • Hoffen auf saisonale Belebung

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PE: Das Tal der Tränen ist noch immer nicht durchschritten: Produktion, Nachfrage, Konsum – alles liegt irgendwie hernieder. Von Frühlingsgefühlen ist auf Seiten der Verarbeiter genau so wenig zu spüren wie bei den Erzeugern. Auch die erhofften Lagerauffüll-Effekte wollen sich partout nicht einstellen. Bestellt wird nur, was unbedingt nötig ist. Die Notierung für das Vorprodukt C2 steigt im März um 30 EUR/t. Das wird wohl auch die Polymerpreise leicht ins Plus heben. In den Orderbüchern fehlt es gleichwohl nach wie vor an Auftragseingängen. Daher dürfte die Nachfrage insgesamt noch immer kein Normalmaß erreichen. Die Vorlaufzeit von Auftragseingängen bei Verarbeitern hat stark abgenommen.

PP: Er ist gestoppt. Der Abwärtstrend der PP-Notierungen, der mit Ausnahme eines minimalen Anstiegs im November neun Monate andauerte, hat offenbar ein Ende gefunden. Die Nachfrage aus der Automobilindustrie zog zwar etwas an. Aber insgesamt gesehen blieb der Bedarf schwach, zumal viele Verarbeiter noch von ihren Beständen zehrten und nur das Nötigste dazukauften. Da zudem Importe aus Nahost das Angebot anreicherten, fielen die Produktionsdrosselungen europäischer Anlagen nicht stärker ins Gewicht. Dies dürfte auch im März so bleiben. Die Preise für PP werden dennoch in geringem Umfang anziehen.

PVC: Nachdem die PVC-Notierungen seit April 2022 nur eine Richtung kannten, endete der Abwärtstrend im Februar: Die Preise für PVC und Compounds drehten – wenn auch nur marginal – nach oben. Erzeuger versuchten, die anteiligen Kosten für C2 in ihren Angeboten einzupreisen, hatten damit aber nur in begrenztem Umfang Erfolg. Für den März werden nur geringe Preisbewegungen erwartet, auch wenn sich das Vorprodukt C2 um 30 EUR/t verteuert. Ausnahme könnten lediglich die E-PVC-Pasten sein: Hier erwarten die Marktteilnehmer, dass das hohe Preisniveau im März bröckelt. Insgesamt liegt der Bedarf über alle PVC-Materialien hinweg immer noch unter dem saisonalen Normalmaß.

PS: Der Februar verlief recht unspektakulär, nahezu geräuschlos. Nach dem geringen Anstieg der Styrol-Referenz waren auch keine großen Sprünge zu erwarten gewesen. Bei Polystyrol und EPS waren Anfang Februar somit die Kostenweitergabe oder der Rollover im Gespräch. Deutlich lautere Töne dürfte es im März geben. Denn für Musik ist gesorgt: Da die Kosten für die Styrolproduktion aus dem Ruder laufen, lancierte ein Erzeuger bereits vor der Veröffentlichung des Märzkontrakts für Styrol seine Anhebungswünsche für PS und ABS. Inwieweit diese sich werden umsetzen lassen, dürfte abzuwarten sein. Abschläge bei sämtlichen Styrolkunststoffen sind eher wahrscheinlich.

PET: Die Hoffnung der europäischen PET-Produzenten auf eine Stabilisierung der Preise zerstob zu Beginn des Februars schnell. Im Monatsverlauf wurden die Abschläge auf das Nötigste eingegrenzt. Die aufschäumende Volatilität in den internationalen Märkten trieb die hiesigen Verarbeiter zurück an die zuverlässig gefüllten Tröge der europäischen Anbieter. Sie setzten oft auf „Nummer sicher“, um den Bedarf der sich nähernden Frühjahrssaison zu decken. Im März sollte sich die Stabilisierung realisieren. Die Angebote von europäischen und Importwaren liegen wieder dichter beieinander, der Saisonbeginn wird von allen Seiten mit Optimismus erwartet. Mindestens Rollover bis leichte Festigung steht so in den Programmbüchern der Anbieter.