• Produzentenwunsch trifft auf Verarbeiterwirklichkeit: viel gewollt, wenig bekommen
  • Nach wie vor übertrifft die Nachfrage das Angebot 
  • Uneinheitliche Entwicklung im März erwartet

PE: Auch die Fixierung des C2-Kontrakts (+5 EUR/t) änderte nichts daran, dass Erzeuger den Februar nutzten, um ihre Margen wieder aufzubessern. Angesichts der fehlenden Alternativen mussten viele Verarbeiter – je nach Material und Preisniveau – die Aufschläge schlucken. Das führte jedoch zu Frustration, weil sie die Verteuerungen in dieser Höhe nicht an ihre Kunden weitergeben konnten. Die Verteuerung des Ethylenkontrakts dürfte nur einen ersten Anhaltspunkt bieten, wie hoch die Aufschläge im März ausfallen. Es ist zu erwarten, dass Anbieter abermals über Monomerverteuerung anbieten werden, um ihre Margen erneut aufzubessern. Was die Ordertätigkeit angeht, bleiben die Aussichten düster.

PP: Die Verteuerung des C3-Kontrakts (+15 EUR/t) war nur für monomerformelgebundene Verträge von Relevanz. In allen anderen Verhandlungen wurden deutlich höhere Preisaufschläge durchgesetzt. Farbige und verstärkte Materialien verzeichneten erheblich geringere Preiserhöhungen, weil Lagerauffüllungen rar waren. Die während der KI-Panelgespräche vielfach als „Hauruck-Aktion“ der Erzeuger bezeichneten hohen Aufschlagsforderungen bei Homo- und Copo-Materialien frustrieren die Abnehmer. Nach wie vor übertrifft die Nachfrage das Angebot. Das erneute Anziehen des Propylenkontrakts (+35 EUR/t) für März dürfte abermals erstes Anzeichen für weitere Preiserhöhungen bei Basispolymeren und Compounds sein.

PVC: Der Monat Februar verlief unspektakulär: Durch die Fixierung des Ethylenkontrakts (+5 EUR/t) gingen Verhandlungen recht schnell vonstatten. Bereits nach dem ersten Monatsdrittel einigten sich die Vertragspartner auf einen Rollover, der bis zum Monatsende Bestand hatte. Die Ordertätigkeit verbesserte sich bei einigen Verarbeitern, etwa den Fensterprofilherstellern, leicht. Von einem normalen Niveau konnte aber nicht gesprochen werden. Für den März zeichnet sich ein anderes Bild ab: Die Wartungssaison beginnt, das dürfte den Markt allmählich in eine ausbalancierte Situation bringen. Auch der eine oder andere Erzeuger könnte versucht sein, durch Aufschläge oberhalb der anteiligen Kostenweitergabe seine Margen zu verbessern.

PS: Die Situation für Verarbeiter von Styrolkunststoffen wird zunehmend ungemütlich: Denn aktuell treffen stark steigende Rohstoffkosten auf schlechte Verkaufsmengen. So sahen sich die Verarbeiter Im Februar mit Aufschlagsforderungen konfrontiert, die bei den PS- und EPS-Produzenten im Minimum die Einpreisung der kräftig gestiegenen Styrol-Referenz (+190 EUR/t) vorsahen. Bei Polystyrol oszillierten die meisten Abschlüsse um die Höhe der Monomerverteuerung. Bei EPS blieben sie hingegen oftmals darunter. Im März wird sich die Situation nicht wesentlich ändern. Die Nachfrage bleibt weiterhin schwach. Verarbeiter werden ihre Bestellungen auf das Nötigste beschränken.

PET: So wie im Januar war der europäische PET-Markt auch im Februar 2024 zweigeteilt. Im ersten Monatsdrittel zogen die Preise wie erwartet weiter an, wenn auch moderat. Einige Abnehmer hatten ihre Lager über die Jahreswende zu stark geräumt und mussten nachkaufen. Die meisten aber konnten die Situation in Ruhe aussitzen. Die Nachfrage aus den Endmärkten blieb anhaltend schwach, parallel wurde die PX-Referenz mit +15 EUR/t für den Februar früh und deutlich unter den Befürchtungen ausgerufen. Die derzeitige Lage lässt weiter leicht fallende Notierungen erwarten. Falls die Vorsaison belebter ausfällt als zuletzt, scheint auch der Rollover möglich.