• Schon die Weitergabe der Kostensteigerung gelingt nicht immer
    • Flaue Nachfrage bremst den Auftrieb ab
    • Angebot ab April in Wartungssaison knapper
    • Steigerungen in Sicht

Die Wünsche nach Margenerhöhung konnten die europäischen PE-Anbieter im März 2019 nicht durchsetzen. Aber immerhin gelang es ihnen, mit weitgehender Kostenweitergabe den nominalen Rohertrag stabil zu halten. Das Angebot tendierte in vielen Bereichen geringer als zuvor. Auf der anderen Seite blieb aber die Nachfrage abseits der kontinuierlichen Abnahmen eher verhalten, sodass am Ende die Marktlage recht gut ausbalanciert wirkte.

Die meist über der Kostenentwicklung liegenden Forderungen der PP-Anbieter verpufften schnell. Die Nachfrage setzte zu geringe Impulse. Bei den tiefen Lagen allerdings zeigten sich die Produzenten unnachgiebig, zumindest die Kostenentwicklung (Propylenreferenz +25 EUR/t) wurde eingepreist. Bei höheren Notierungen hingegen gelang zumeist nicht einmal das.

Auch die PVC-Produzenten erreichten nicht die erhoffte Margenverbesserung. Noch blieben Angebot und Nachfrage bei den Basisqualitäten zu ausgewogen, um mehr als den Anteil der Steigerung der Ethylenreferenz durchzusetzen. Die harten PVC-Mischungen übernahmen den Anteil der PVC-Matrix, die weichen Compounds ließen leicht nach. Bei den Pasten-PVC bremste eine verhaltene Nachfrage ebenfalls deutlichere Steigerungen ein.

Die Preise für Styrolkunststoffe haben den Aufwärtstrend im Windschatten der SM-Referenz (+60 EUR/t) fortgesetzt. Allerdings erreichten die Aufschläge bei EPS oft nicht den vollen Umfang des Kostenanstiegs. Bei PS konnten viele Anbieter am Monatsanfang die Preise noch über die SM-Veränderung hinaus anheben. Danach aber forderten einige Akteure nur noch geringere Aufschläge, um den Absatz zu fördern.

Der schwache Rollover bei PET im Februar wurde im Folgemonat vor dem Hintergrund der steigenden PX-Referenz wieder umgedreht. Die weiterhin verhaltene Nachfrage sorgte für Stabilität bei den mittleren bis größeren Mengen, während Kleinstabnahmen den leichten Februarabschlag nun wieder aufsatteln mussten. Insgesamt wurden die Hoffnungen der Anbieter auf die Kostenweitergabe damit herbe enttäuscht.

Für April hat die Ethylenreferenz abermals um 30 EUR/t angezogen. Die PE-Produzenten fordern dies mit dem üblichen „plus X". Allgemein wird eine Belebung der Nachfrage erwartet. Zugleich tendiert das Angebot weiterhin geringer. Vor diesem Hintergrund könnte den Anbietern eine zumindest leichte Margenerhöhung gelingen.

Auch die Propylenreferenz legte mit 20 EUR/t erneut zu. Hier wollen die Anbieter nun „Ernst machen" und die Margen erhöhen. Angesichts der relativ geringen Produktionslage könnte ihnen dies auf moderatem Level gelingen.

Die PVC-Produzenten gehen unverdrossen in die nächste Runde im Ringen um Margenverbesserungen. Da das Angebot geringer tendiert, könnte sich eine stabile Nachfrage treibend auf die Notierungen auswirken. Dieser Trend zieht sich durch alle PVC-Typen und -Qualitätsstufen.

Bei den Styrolkunststoffen haben etliche Verarbeiter ihren Bedarf zumindest zum Teil über die Lagerbestände abgedeckt. Für den April müssen sie nun jedoch mit erneuten Preiserhöhungen rechnen, denn die SM-Referenz legte zum Quartalsauftakt nochmals fast dreistellig zu.

Bei PET wirken derweil untergründige Auftriebsimpulse. Die Notierungen in Asien steigen, Kostensteigerungen scheinen auch in Europa anzustehen. Falls die Nachfrage saisongerecht ausreichend anzieht, könnte es zu Anhebungen kommen.