- Die meisten Notierungen steigen deutlich über die Aufschläge des Monomers
- Importe verbessern das Angebot und machen den Markt lang
- Nachfrage bleibt sortenübergreifend im Keller
PE: Die Verteuerung des C2-Kontrakts um 30 EUR/t im März ließ die meisten Notierungen deutlich über Monomer steigen. Der Monat präsentierte sich zweigeteilt: In der ersten Hälfte dominierten die Anbieter und konnten ihre Preisaufschlagsforderungen zumeist durchsetzen. Je länger der März jedoch dauerte, umso mehr schlug das Pendel auf die Seite der Verarbeiter aus, sodass gegen Monatsende die verbleibenden Abschlüsse lediglich die Kostenweitergabe erzielen konnten. Für den April werden vermehrt anlandende Importe erwartet. Das dürfte dazu führen, dass einige Verarbeiter wieder auf mehr Bezugsquellen zurückgreifen können. Daher dürften sich die Preissteigerungen auf die reine Weitergabe des Monomeraufschlags (+40 EUR/t) reduzieren.
PP: Der Abschluss des Propylenkontrakts mit +35 EUR/t war ein erstes Anzeichen für weitere Verteuerungen beim Polymer. Die anfänglichen Forderungen der Erzeuger nach dreistelligen Preiserhöhungen konnten im Markt jedoch nicht untergebracht werden. Es wird erwartet, dass sich die Versorgungslage in den kommenden Wochen mit Importen aus Asien bessert. Die Nachfrage allerdings bleibt wohl lediglich auf Vormonatsniveau. Die Verteuerung der Propylenreferenz für April um 45 EUR/t ist die dritte in Folge. Da der Markt wieder in eine deutlich balancierte Lage zurückkehren wird, könnte der Kontrakt in den meisten Fällen als Richtschnur auch für die Polymerpreise dienen.
PVC: Einmal mehr gab das Vorprodukt die Richtung vor: Die Verteuerung des Ethylenkontraktes um +30 EUR/t diente vielen Abschlüssen als Orientierung. Die Forderungen vom Monatsanfang – mit teils deutlich stärkeren Verteuerungen von bis zu 70 EUR/t – konnten am Markt nicht untergebracht werden. Auch wenn die Nachfrage vor allem aus der Bauwirtschaft saisonal bedingt wieder leicht anzog, lag der Bedarf immer noch unter den für diese Jahreszeit üblichen Abrufmengen. Eine Ausnahme in Europa bildete der polnische Markt. Neben der Entwicklung des Ethylenkontraktes dürfte es im April an Argumenten fehlen, um hohe Aufschläge durchzusetzen.
PS: Im März 2023 haben abermals sprunghaft gestiegene Styrol-Kosten – der Referenzkontrakt schoss um 222 EUR/t nach oben – die Preise für Polystyrol, EPS und ABS weiter in die Höhe getrieben. Die ohnehin schon schwache Nachfrage erhielt durch die heftigen Preisaufschläge einen zusätzlichen Dämpfer. Verarbeiter versuchen, die aktuelle Hausse auszusitzen und ordern nicht mehr Mengen als unbedingt erforderlich. Zumindest den April über werden sie wohl aber noch weiter warten müssen. Denn die SM-Referenz legte zum Q2-Auftakt erneut zu, wenn auch „nur“ noch um 44 EUR/t.
PET: Erneut erlebte der europäische PET-Markt im März 2024 einen zweigeteilten Monat. Frühe Abschlüsse wurden noch meist im Rollover fixiert. Als sich herausstellte, dass sich viele der angekündigten Importe verzögern, schraubten die europäischen Erzeuger ihre Forderungen mit Verweis auf die Vorproduktkosten kräftig nach oben. Allerdings blieben die Geschäfte mengenmäßig weiter auf eher niedrigem Niveau. Die Nachfrage-Baisse aus den Anwendungsmärkten hielt an. Die Erzeuger wollen im April weiter an der Preisschraube drehen. Angesichts der nun auf Anfang des Monats avisierten einfließenden Importmengen bei verhaltener Nachfrage dürfte es allerdings eher beim Rollover bleiben.