- Im Sog der Vorproduktabschläge sacken auch die Notierungen für Polymere nach unten
- Nachfrage bleibt mau
- Importe sorgen für zusätzlichen Druck auf die Preise
PE: Die Preisentwicklung im September gestaltete sich unterschiedlich. Ein Trend war jedoch klar zu erkennen: Anbieter, die zu Monatsbeginn teils noch hohe Aufschläge gefordert hatten, scheiterten damit, diese in dem gewünschten Umfang umzusetzen. Der Rückgang des Ethylenkontrakts in Verbindung mit der schwachen Nachfrage ließ die Höhe der Aufschläge merklich abschmelzen. Bei den PE-HD-Typen und bei EVA kam es sogar zu Preisanpassungen nach unten. Insgesamt war die Versorgungslage in Europa etwas besser als in den Vormonaten, zumal einige Verarbeiter auf ihre im Sommer aufgebauten Bestände zurückgriffen und nur das Nötigste bestellten. Im Oktober wird sich die Nachfrage voraussichtlich nicht deutlich verbessern.
PP: Für die Preisentwicklung im September kam es anders als erwartet: Hatten sich zunächst gegenläufige Tendenzen aus günstigerem Propylen einerseits sowie steigender Nachfrage und ausgedünntem Angebot in Europa andererseits abgezeichnet, wurden letztlich viele Force Majeures aufgehoben und der Bedarf verbesserte sich weniger stark als erhofft. Verarbeiter bauten deshalb im Monatsverlauf eher Bestände ab. Die Nachfrage wird sich voraussichtlich auch im Oktober nicht verbessern. Das Angebot übersteigt die Nachfrage also, was die PP-Notierungen unter Druck setzen wird.
PVC: Trotz des Abschlags beim Ethylenkontrakt zogen die Notierungen für PVC-Basismaterial im September weiter an. Erzeuger setzten deutliche Margenverbesserungen durch, trotz einer die Verarbeiter zufriedenstellenden Versorgungslage am Markt. Die europäische Produktion liegt gedrosselt. Auch nach der Ferienzeit stellte sich nur eine leichte Belebung der Nachfrage ein. Die Verhandlungen im vierten Quartal dürften mit harten Bandagen geführt werden: Verarbeiter werden auf die anteilige Weitergabe des gesunkenen Ethylenkontrakts pochen. Erzeuger halten dagegen und verweisen auf fehlende Importe aufgrund der Strafzölle. Ihr Ansinnen: Margenverbesserung.
PS: Auf den geringfügigen Rückgang der Styrol-Referenz im September folgten allenfalls minimale Preisanpassungen nach unten für Polystyrol, EPS und ABS. Spielraum für größere Abschläge gaben die ausgedünnten Margen der Erzeuger nicht her – auch wenn die Belebung der Nachfrage nach der Ferienzeit deutlich schwächer ausfiel als erhofft. Zudem bremsten Spekulationen auf kräftigere Preisnachlässe im Oktober die Kaufbereitschaft der Verarbeiter. Und tatsächlich: Im Oktober rauschte die Styrol-Referenz nach unten. Dreistellige Abschläge für Polystyrol und EPS dürften somit vorgezeichnet sein, selbst wenn die Erzeuger versuchen werden, dagegenzuhalten.
PET: Der europäische PET-Markt wirkte im September 2024 bedrohlich ruhig. Angesichts der weiter flauen Endmärkte hielten sich die Käufer bei fallenden Vorproduktkosten sehr stark zurück. Zugleich sorgten Preisrückgänge in Asien und Nordamerika für aggressive Importangebote. Dennoch gelang es den europäischen Produzenten, die wenigen tatsächlichen Geschäfte noch bei einem eher moderaten Minus zu halten. Die Ruhe im August könnte die vor dem Sturm gewesen sein. Die bisher gewährten Nachlässe für PET spiegeln den Absturz der PX-Referenz seit Juli nicht annähernd wider. Die Abnehmer aller Ebenen erwarten daher dreistellige Zugeständnisse zur Kaufmotivation.
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