Frankfurt / Bad Homburg / Würzburg, 12.07.2007
Deutsche Kunststoff-Tage 2007- Branche fordert Bildungsoffensive
Frankfurt / Bad Homburg / Würzburg: Mehr als 200 Teilnehmer diskutierten auf den Deutschen Kunststoff-Tagen am 26. und 27. Juni in Düsseldorf aktuelle Fragen aus der Kunststoffindustrie. In zahlreichen Vorträgen und Workshops wurde ein breites Themenspektrum abgedeckt. Die Entwicklung der Rohstoff- und Maschinenmärkte, neue Anforderungen an Kunststoffverarbeiter von Kundenseite, Möglichkeiten zur Sicherung des Unternehmenserfolges und die Standortbedingungen in Deutschland waren Schwerpunkte der Veranstaltung.
Zum Abschluss der Deutschen Kunststoff-Tage forderten Vertreter dieses Wirtschaftszweiges die Bundesregierung zu einer Bildungs- und Qualifizierungsoffensive auf. Angesichts des aktuellen Mangels an qualifizierten Fach- und Nachwuchskräften bestehe die Gefahr, dass das deutsche Bildungssystem zukünftig zu einem erheblichen Wachstums- und Entwicklungsrisiko nicht nur für die Kunststoffindustrie wird. Deutschland könne international nur dann erfolgreich bestehen, wenn es seine Menschen fit mache für den globalen Wettbewerb. Kreativität, Fachwissen und Schlüsselqualifikationen seien ohne neue Konzepte und erhöhte Budgets für die betriebliche und universitäre Ausbildung nicht ausreichend zu vermitteln, so Dr. Reinhard Proske, Präsident des Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) und Moderator der Veranstaltung.
Unterstützung erhielten die Branchenvertreter von Prof. Dr. Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung („Wirtschaftsweise“). Professor Bofinger kritisierte in Düsseldorf die aktuellen Planungsvorschläge des Bundeswirtschaftsministers für ein 70-Mrd-Euro-Konjunkturprogramm als fehlgeleitet, da das Thema Bildung nicht berücksichtigt sei. Nach seiner Ansicht müsse die Erhöhung der Bildungsaufwendungen auf europäisches Spitzen-Niveau absoluten Vorrang gegenüber der Senkung von Steuern und Lohnnebenkosten oder der Haushaltskonsolidierung genießen. Deutschland habe hier gravierenden Nachholfbedarf, zudem hätten Investitionen in Bildung gesamtwirtschaftlich die höchste mittelfristige Renditeerwartung.
Gemeinsame Träger und Veranstalter der Deutschen Kunststoff-Tage sind der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV), die Kunststoff Information Verlagsgesellschaft (KI) und das Süddeutsche Kunststoff-Zentrum (SKZ). Gefördert wurde die Veranstaltung darüber hinaus durch die Industrieverbände IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, PlasticsEurope Deutschland, Pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff, TecPart Fachverband Technische Teile und dem Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA sowie der „K-Zeitung“, der Zeitschrift „Kunststoffe“ und der VDI-Gesellschaft Kunststofftechnik.
Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.
Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.
Ansprechpartner:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
Tel.: +49 (0)30 3971 2230
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