Frankfurt, 09.09.2009
Dreiländertagung: Kunststoffverarbeiter vereinbaren noch engere Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit der deutschsprachigen Kunststoffverarbeiter-Verbände soll weiter ausgebaut werden. Dies vereinbarten Vertreter des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie, des Kunststoff Verbandes Schweiz, der Bundesinnung der Kunststoffverarbeiter und des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs auf der diesjährigen Dreiländertagung am 3./4. September in Berlin.
In einem einleitenden Gespräch über die Vertretung der Kunststoffverarbeiter auf europäischer Ebene – geleitet von GKV-Ehrenpräsident Günter Schwank – tauschten sich die Teilnehmer über aktuelle branchenrelevante Entwicklungen in den Bereichen Umwelt, Verbraucherschutz und Bioplastics aus. Vereinbart wurde, die länderübergreifende Kommunikation zu diesen Themen – insbesondere mit Blick auf die nationale Umsetzung europäischer Vorschriften – weiter auszubauen.
Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion, die GKV-Vizepräsident Bernhard Borgardt moderierte, stand die derzeitige wirtschaftliche Situation. Die Kunststoff verarbeitende Industrie aller drei Länder ist von der Wirtschaftskrise heftig getroffen worden, wobei die unterschiedlichen Industriesektoren differenziert zu betrachten sind. Während die Hersteller konsumnaher Anwendungen relativ stabile Ergebnisse erzielen konnten, ist es seit dem Herbst 2008 bei den Zulieferern für die Automobilindustrie zu teils drastischen Auftragseinbrüchen von bis zu 40 Prozent gekommen. Die Branchenvertreter sehen jedoch aktuell die Talsohle erreicht und gehen von einer allmählichen Stabilisierung auf niedrigem Niveau aus.
Übereinstimmend wurde das Verhalten der Banken in der Wirtschaftkrise kritisiert. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen seien auf Kredite angewiesen, um innovative Ideen umsetzen zu können. Die derzeit äußerst restriktive Kreditvergabe bedeute für sie in vielen Fällen eine Existenzbedrohung.
Abschließend wurde die Situation der Berufsausbildung erörtert. Dabei gaben alle drei Länder ein klares Bekenntnis zum dualen System – der parallelen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule – ab. Die Vertreter des 2006 im Rahmen der Dreiländertagung gegründeten Arbeitskreises Aus- und Weiterbildung berichteten über den aktuellen Stand des Europäischen Qualifikationsrahmes. Diese EU-Initiative soll berufliche Qualifikationen und Kompetenzen in Europa vergleichbar machen und wird von der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Deutschland, Österreich und der Schweiz einhellig begrüßt.
Die nächste Dreiländertagung wird im Herbst 2010 in Genf stattfinden.
Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.
Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.
Ansprechpartner:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
Tel.: +49 (0)30 3971 2230
info@gkv.de