Bad Homburg/Frankfurt am Main, 26. April 2016
Dunkle Wolken am Ausbildungshorizont
Die aktuellen Zahlen zur Ausbildungssituation in der Kunststoff verarbeitenden Industrie geben Grund zur Besorgnis. Im vergangenen Jahr haben sich 2.499 junge Menschen für eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik entschieden. Das ist lediglich ein Zuwachs von 0,6 Prozent zum Vorjahr. Bleibt die Zahl der Auszubildenden weiterhin auf diesem Niveau, so wird die Zahl der Absolventen keinesfalls ausreichen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken.
Der massive Rückgang von Schulabgängern und der ungebrochene Trend zur Aufnahme eines Studiums führen dazu, dass es immer schwerer wird, Nachwuchs für technische Berufe zu gewinnen. Viele angebotene technische Lehrstellen bleiben unbesetzt, so dass mittelfristig eine deutliche Lücke bei den Fachkräften entstehen wird. Darüber hinaus verlieren die Betriebe durch den Renteneintritt qualifizierter Mitarbeiter wertvolles Know-how. Diese Entwicklung trifft die erfolgreiche Kunststoff verarbeitende Industrie, die in den vergangenen Jahren oft ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen hatte, besonders hart.
Ralf Olsen, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. und im GKV zuständig für Bildungspolitik und Berufsbildung, weiß um die Bedeutung der Ausbildung für die Branche: „Die Stagnation der Ausbildungsleistung kann in Zukunft dazu führen, dass Unternehmen in ihrer Entwicklung gebremst werden. Es ist 5 vor 12 im Kampf um junge Fachkräfte – Handlungsbedarf ist dringend gegeben.“
Trotz der positiven konjunkturellen Entwicklung sind die hervorragenden Zukunftsperspektiven einer Ausbildung in der Kunststoffverarbeitung vielen Schulabgängern nicht ausreichend bekannt.
Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie sehen sich vor große Herausforderungen gestellt, das Berufsbild in der Branche für die junge Generation ansprechend zu kommunizieren. Der GKV empfiehlt insbesondere kleinen und mittelständischen Branchenunternehmen, ihr Engagement bei der Selbstdarstellung zu verstärken, um bei jungen Leuten Aufmerksamkeit zu erlangen.
„In Projektarbeiten, Seminaren und mit einem professionell aufgestellten Netzwerk bieten wir den Unternehmen eine wesentliche Unterstützung zu den Themen Ausbildungsmarketing und Ausbildungsinhalte an“, betont Ralf Olsen. Hierzu zählt auch insbesondere die Umsetzungshilfe, in der die betrieblichen und schulischen Ausbildungsinhalte detailliert beschrieben sind.
Diese Pressemitteilung kann ab sofort im Pressebereich der Internetseite www.gkv.de heruntergeladen werden.
Ansprechpartner:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. (GKV)
Ralf Olsen, Christine Euler
Städelstr. 10, 60596 Frankfurt a. Main
Telefon +49 69 2 71 05-26, Fax +49 69 23 98 37
E-Mail: christine.euler@pro-kunststoff.de
Internet www.gkv.de
Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.
Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.
Ansprechpartner:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
Tel.: +49 (0)30 3971 2230
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