Frankfurt, 03.03.2010

EU-Chemikalienrecht und Recycling: Experten diskutierten in Frankfurt

Experten diskutierten auf Workshop in Frankfurt mit Behördenvertretern aktuelle Fragen zu REACH und Recycling.

Seit nicht ganz drei Jahren ist die europäische Chemikalienverordnung REACh in Kraft. Zahlreiche Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Aspekten des Regelwerkes haben in der Vergangenheit stattgefunden, doch noch immer ist der Informationsbedarf enorm groß. Dies bewies jetzt der Workshop zu Kunststoffrecycling und REACh in Frankfurt. Eingeladen hatten PlasticsEurope Deutschland, Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie und tecpol. Rund 100 Experten waren gekommen, um das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

REACH hat rechtliche Folgen für Hersteller, Importeure und sogenannte nachgeschaltete Anwender von chemischen Stoffen. Abfälle sind ausgenommen. Doch da, so die gängige Rechtsauffassung, beim Recycling ein neuer Lebenszyklus der Stoffe beginnt, sind auch Recycler durchaus in der Pflicht, wie in den Referaten des Workshops immer wieder deutlich wurde.

Klemens Graser, Recyclingspezialist bei der BMW AG, veranschaulichte die Bedeutung von REACh für die Praxis. Dr. Olaf Wirth vom Institut für Ökologie und Politik (Ökopol) stellte eine Handreichung für eine sachgerechte Umsetzung der REACh-Anforderungen für Betreiber von Recyclinganlagen vor. Ökopol hat sie im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Umwelt-bundesamtes und von Verbänden und Unternehmen aus dem Bereich Kunststoffherstellung, -verarbeitung und –recycling erarbeitet.

Besonders erfreulich war die Einbindung der Behörden und der Verwaltung: Auch Dr. Claus Haas von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Lars Tietjen vom Umwelt­bundesamt und Harald Bauer vom Umweltministerium Sachsen-Anhalt referierten und diskutierten in Frankfurt mit.

Gerade die lebhafte Abschlussdiskussion und die zahlreichen Gespräche am Rande der Veranstaltung machten deutlich, dass die Kunststoffbranche sich in Sachen REACh längst noch nicht zurücklehnen kann. Dr. Rüdiger Baunemann von PlasticsEurope Deutschland wertete in seiner Zusammenfassung die Zusammenarbeit der Kunststoffindustrie mit den Behörden als wichtigen Schritt zur Lösung der Problematik REACh und Recycling. Insbesondere das gemeinsame Forschungsprojekt habe beide Seiten ein wesentliches Stück vorangebracht.

Ökopol-Handreichung: REACH und Recycling

Foto Auditorium

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Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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