Frankfurt, 12.11.2007
Staatssekretär Peter Hintze: Bundeswirtschaftsministerium will Mittelstand bei Investitionen zur Energieeinsparung fördern
Der Kostenfaktor Energie wird für die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffverarbeiter in Deutschland immer wichtiger. Anlässlich der größten Kunststoff- und Kautschuk-Messe K’2007 hatte der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) zu einer Diskussionsrunde eingeladen.
Der Kostenfaktor Energie wird für die Wettbewerbsfähigkeit der Kunststoffverarbeiter in Deutschland immer wichtiger. Anlässlich der K’2007, der weltweit größten Kunststoff- und Kautschuk-Messe, hatte der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) daher zu einer Diskussionsrunde über die Bedeutung der Energieeffizienz für den Mittelstand eingeladen. Teilnehmer waren Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Dr. Christoph Zschocke, Geschäftsführender Gesellschafter der ÖKOTEC Energiemanagement GmbH, Dr.-Ing. Jörg Lefèvre von der DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Hans-Joachim Wiedmann, Geschäftsführer der Verarbeiterfirma Schoeller Arca Systems GmbH und Dr. Reinhard Proske, Präsident des GKV.
Jede Steigerung der Energieeffizienz trage auch zum Erreichen der Klimaschutzziele bei, so Peter Hintze. Vor diesem Hintergrund erläuterte er das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung, das statt auf staatliche Regulierung auf marktwirtschaftliche Anreize setze. Insbesondere vom Mittelstand, der in Deutschland 99,7 Prozent aller Unternehmen umfasst, seien zahlreiche Innovationen im Interesse des Klimaschutzes zu erwarten. Das Bundeswirtschaftsministerium werde in Zusammenarbeit mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau kleinen und mittleren Unternehmen Energieberatung anbieten und daraus folgende energiesparende Investitionen mit zinsgünstigen Darlehen fördern.
Dr. Christoph Zschocke berichtete über das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt „Energieeffizient in der Kunststoffindustrie“ (www.energieeffizient.com). Bei den 16 teilnehmenden Unternehmen aus dem Kreis des GKV konnten Energiekosteneinsparungen von durchschnittlich 14% bei Amortisationszeiten von unter zwei Jahren erreicht werden. An diesen Erfolg schließt das neue Projekt „Energiecontrolling in der Mittelständischen Kunststoffindustrie“ an. Hierzu werden derzeit erste Pilotprojekte bei Unternehmen der Branche durchgeführt. Die entsprechenden Erfahrungen werden in einen Leitfaden einfließen, der über Workshops des GKV an dessen Mitgliedsverbände und deren Mitglieder kommuniziert werden wird.
GKV-Präsident Dr. Reinhard Proske betonte die zunehmende Relevanz von Energieeffizienz-Maßnahmen in der Kunststoff verarbeitenden Industrie. „Gerade im internationalen Vergleich sei die Optimierung des Energieeinsatzes ein entscheidender Faktor. Umso mehr, schaut man sich die aktuellen Strompreiserhöhungen in Deutschland an, die die Konkurrenzfähigkeit auf den Weltmärkten immer mehr belasten.“
Dr.-Ing. Jörg Lefèvre prognostizierte, dass die Verbesserung der Energieeffizienz in zunehmendem Maße ein Motor für Innovationen insbesondere bei der Optimierung von Produktionsverfahren sein werde. Die DBU unterstütze den industriellen Mittelstand dabei mit einer Vielzahl von Projekten.
Aus der Praxis berichtete Hans-Joachim Wiedmann über die in seinem Unternehmen, der Schoeller Arca Systems GmbH, mit Unterstützung der ÖKOTEC durchgeführten Energieeffizienz-Maßnahmen. Danach konnten Energiekosteneinsparungen von über 30% erzielt werden. Daneben wirkten sich eine Verbesserung der klimatischen Bedingungen in den Arbeitsräumen positiv auf die Mitarbeitermotivation aus und führten zu einer Verringerung des Krankenstandes.
Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 72,5 Mrd. € und 319.264 Beschäftigten in 2.997 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.
Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.
Ansprechpartner:
Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.
Tel.: +49 (0)30 3971 2230
info@gkv.de